Waden­krämpfe

Man könnte sie auch als Grauen in der Nacht bezeichnen: Waden­krämpfe. Sie ereilen uns besonders häufig, wenn wir selig schlummern und dann von einem stechenden Schmerz in der Wade schlaftrunken aus dem Bett springen müssen. Fast jeder Erwachsene kennt solche Krämpfe. Manchmal treten solche Krämpfe nur einmal auf, andere Menschen hingegen leiden regelmäßig unter Waden­krämpfen. Dabei lassen sich die Ursachen meist schnell identifizieren und die Krampftrigger ausschalten. Meistens sind die Waden­krämpfe harmlos und nur selten verbirgt sich eine ernstere Krankheit hinter dem unangenehmen Symptom.

Wadenkrampf

Wenn es auf einmal krampft

Waden­krämpfe verursachen höllische Schmerzen, auch wenn sie meist nur kurz andauern. Vor allem aber kommen sie ohne Vorwarnung und überraschen uns in den unpassendsten Momenten. Besonders häufig treten sie nachts auf, aber auch beim Sport zieht sich die Wadenmuskulatur gerne einmal zusammen und macht uns binnen Sekunden quasi bewegungsunfähig. Wenn es auf einmal krampft können wir nur noch hinken und vor Schmerz das Gesicht verziehen. Bei einem Wadenkrampf verhärtet sich die Wadenmuskulatur, sie zieht sich sogar äußerst schmerzhaft zusammen und wird ganz hart. Dabei hält ein Krampf Sekunden, manchmal auch Minuten an. Trotz der scheinbar kurzen Dauer, leiden Betroffene eben höllische Qualen, bis der Muskel sich endlich wieder entspannt.

Aber wie genau entsteht eigentlich so ein Krampf in unserer Muskulatur? Normalerweise sendet unser Gehirn mit einer beabsichtigten Muskelbewegung, etwa mit dem Beinstrecken, bestimmte Reize über die Nerven. Auf diese Weise zieht sich der Muskel zusammen (Kontraktion) und vollführt auf diese Weise die gewünschte Bewegung. Bei einem Wadenkrampf zum Beispiel tritt aber ein unbeabsichtigter und extremer Nervenreiz auf. Das führt dazu, dass Muskel sich zunächst nur langsam, dann aber stark zusammenzieht. Beim nächtlichen Wadenkrampf kann das besonders schmerzhaft werden, weil die Muskulatur zuvor entspannt war.

Verschiedene Ursachen bewirken, dass unsere Wadenmuskulatur verrücktspielt und solche Schmerzen bereitet. Instinktiv begegnen wir den Krämpfen dann aber meist richtig: Wir versuchen die beanspruchte Wade zu dehnen, weil dies zugleich Linderung verschafft. Ärzte bezeichnen solche Krämpfe übrigens als Crampi, Crampus-Syndrome, oder als Spasmus oder Spasmen. Wenn solche Krämpfe aber nicht zu häufig auftreten bzw. die Ursache schnell ausgemacht ist, dann müssen sie nicht ärztlich behandelt werden. Wenn Sie aber häufiger unter Waden­krämpfen leiden und sich nicht erklären können wieso das so ist, dann sollten sie lieber einen Arzt konsultieren.

Ursachen von Waden­krämpfen

Krämpfe sind glücklicherweise recht harmlos, obwohl sie solche Schmerzen verursachen. Außerdem sind Waden­krämpfe im Alltag weit verbreitet, fast jeder musste schon einmal einen Krampf aushalten. Tatsächlich können sowohl Unter- als auch Überforderung der Muskulatur zu den Krämpfen führen. Zu den typischen Ursachen gehört aber auch ein Flüssigkeits- oder Mineralstoffmangel stecken.

Sportler etwa haben häufiger mit Krämpfen in den Waden zu tun. Man denke nur an die Fußballer, die nacheinander ihre Waden halten, wenn das Spiel in die Verlängerung gegangen ist. Sportliche Überbelastung, starkes Schwitzen und zu wenig Flüssigkeitszufuhr sind die idealen Trigger für einen Wadenkrampf. Beim Sport schwitzen wir nicht nur Flüssigkeit aus, sondern auch wichtige Mineralstoffe. Dies brauchen die Nerven jedoch, um die Reize richtig zu verarbeiten und weiterzuleiten. Wenn etwa Magnesium und Kalium fehlen, dann wird es schwierig das fein regulierte Spiel von Muskelanspannung und -entspannung aufrecht zu erhalten. Wer nun denkt er bleibt lieber auf der Couch sitzen und sieht sich das Spiel lieber auf dem Fernseher an, um Krämpfe zu vermeiden, täuscht sich. Auch eine unterforderte Muskulatur kann zu Krämpfen neigen. Wer etwa einer sitzenden Tätigkeit nachgeht riskiert verkürzte Muskeln, welche ebenfalls zu Krämpfen führen können. Und diejenigen, die viel am Schreibtisch arbeiten oder auch so viel sitzen, die ereilen Waden­krämpfen meist nachts.

Krämpfe machen sich manchmal auch bemerkbar, wenn wir längere Zeit in zu kleinen oder unbequemen Schuhen unterwegs waren. Die Füße werden dabei in eine Art Schreibstock gezwängt und das rächt sich nach einiger Zeit unter Umständen mit Fuß- und Waden­krämpfen. Aus diesem Grund bemerken Menschen mit Fußfehlstellungen wie z.B. einem Senk- oder Spreizfuß, dass sie abends oder in der Nacht häufiger mit Krämpfen zu kämpfen haben.

Ein besonderes Wadenkrampf-Risiko tragen vor allem ältere Menschen. Denn mit dem Alter tendiert auch unsere Muskulatur dazu, zu verkürzen – vor allem wenn man nicht mit entsprechender Bewegung entgegensteuert. Schwerwiegend ist es allerdings – und das kommt eben häufig bei älteren Menschen vor – wenn wir zu wenig trinken. Dann kommt der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht. Ein Kalium- und Magnesiummangel vor allem wirkt sich auf die Waden­krämpfe negativ aus. Auch bei Schwangeren kommt es übrigens zu Verschiebungen im Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt. Deswegen wird ihnen auch empfohlen bestimmte Nahrungsergänzungsprodukte einzunehmen, um unter anderem Waden­krämpfe zu vermeiden.